Course No.: LV848136

Teaching: Karolin Schmidbaur, Gonzalo Vaillo- Martinez, Mümün Keser

Espace Autre | Construction Autre
Der andere Raum | Die andere Konstruktion

Der Blick des Vergangenen auf die Zukunft – oder umgekehrt
Was könnte entstehen, wenn wir den Blick des Vergangenen auf die Zukunft durchscheinen lassen … wenn
bestehende Architekturen der Vergangenheit auf uns zurückblicken und in die Zukunft schauen, und sich
fragen, wie sie auf die Veränderungen gesellschaftlicher Verhältnisse reagieren würden? Oder wenn die
Zukunft sich bestehender Architekturen bedient und diese in ihrem Sinn transformiert?
In diesem Jahr widmet sich das Entwerfen E3 hochbau der Suche nach dem anderen Raum und der
anderen Konstruktion. Teil des pädagogischen Prozesses ist das Erlernen des Lesens (Erkennen,
Interpretieren und Übersetzen) von Entwurfsspuren und -potenzialen, die sich im Arbeitsprozess
(insbesondere in den frühen Phasen) eröffnen.
In der vollen Welt, in der wir uns heute befinden, entwickeln wir diese anderen Räume aber nicht aus
dem Nichts, sondern beginnen mit der Umdeutung dessen, was ist. Als Ausgangspunkt bedienen wir uns
konkreter Orte und Architekturen und nutzen sie als Agenten in einem komplexen Wechselspiel mit
Umwelten der Jetzt-Zeit oder einer erdachten Zukunft. Diese Umwelten schließen den örtlichen genauso
wie den zeitlichen und virtuellen Kontext mit ein.
Auch wenn wir über Begriffe wie Imagination, Zeitlichkeit, Blick oder den anderen Raum in andere
Diskurse einzutreten versuchen, um so neue Sichtweisen zu eröffnen, geht es uns aber zuletzt immer um
den konkret materialisierten, den Gesetzen der Schwerkraft unterliegenden, oder sie überwindenden
Raum.
Espace Autre | Construction Autre
The other space | The other structure

The past’s view to the future – and the other way round
What might emerge when we allow the past’s view of the future to shine through… when existing
architectures of the past look back at us and into the future, wondering how they would react to changing
societal conditions? Or when the future uses existing architectures and transforms them in its own way?
This year, the studio E3 Hochbau is dedicated to the search for ‚the other space‘ and ‚the other structure‘.
Part of the pedagogical process is learning to read (recognize, interpret and translate) design traces and
potentials that open up in the work process (especially in the early phases).
In the full world we find ourselves in today, however, we don’t develop these other spaces from nothing,
but rather begin to reinterpret what already is. As a starting point, we use concrete places and
architectures and use them as agents in a complex interplay with environments of the present or an
imagined future. These environments include the local as well as the temporal and virtual context.
Even if we try to enter other discourses using terms such as imagination, temporality, view or the other
space in order to open up new perspectives, we are ultimately always concerned with the concretely
materialized space that is subject to the laws of gravity or overcomes them

E3: LFUonline